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PORTUGAL

Portugal liegt am Atlantik. Portugiesisch wird auf allen Kontinenten gesprochen! Brasilien, Portugal mit den Inseln Madeira und Porto Santo, Arquipélago dos Açores; in Afrika Guiné-Bissau, Angola, Moçambique, São Tomé e Principe; in Asien Timor Leste und Macau. In alle diese Länder haben die portugiesischen Seefahrer die Sprache und die Kultur gebracht.
Fussball, Fado (siehe unten) und Fátima – das sind die wichtigsten Grundlagen der portugiesischen Seele.

Einwanderung/Migration

Die Arbeitslosenquote in Portugal ist sehr hoch, vor allem junge Leute sind betroffen. Die meisten portugiesischen Menschen suchen ein neues Leben im Ausland. Aktuell wandern viele gut ausgebildete junge Menschen nach England oder in die Schweiz aus. In der Schweiz finden sie wegen ihrer guten Französischkenntnisse oft in Genf, Lausanne und Neuchâtel eine Anstellung. Gute unausgebildete portugiesische Arbeitskräfte findet man in der ganzen Schweiz. Die ersten Einwanderer kamen vor vielen Jahren, und nun ist bereits die dritte Generation hier angesiedelt.

Ausbildung

In Portugal sind 9 Jahre Schulpflicht. Die Eltern müssen das Schulmaterial selber bezahlen. Viele Jugendliche wissen nach dem Schulabschluss noch nicht, was sie in Zukunft lernen sollen.

Der Kindergarten ist in Portugal noch nicht obligatorisch. Mit drei Jahren kann man allerdings freiwillig das Kind in den Kindergarten schicken. Im Alter von 6-14 Jahren findet die Grundausbildung statt, anschliessend, bis 17 Jahre, folgt eine Ausbildung an technischen Schulen, und von 18-28 Jahren kann man in Portugal an der Uni den Bachelor sowie den Master machen.

Eine Berufslehre wie in der Schweiz gibt es nicht. Es gibt viele Kurse in diversen Bereichen – wer aber beruflich gute Chancen haben will, muss an die Uni oder an eine Hochschule gehen, ansonsten wird es schwierig, in Portugal eine Arbeit zu finden.

Viele Eltern, welche nun in der Schweiz leben, haben nicht viele Schulkenntnisse, und deswegen fällt es ihnen schwer, ihre Kinder bei den Hausaufgaben zu unterstützen. Im Glarnerland (Primarschule Ennenda) gibt es für die Kinder auch eine Möglichkeit, Portugiesisch zu lernen.

Gesundheitssystem

In Portugal sind nur die gut verdienenden Menschen privat versichert. Ansonsten ist man beim staatlichen Gesundheitsdienst angegliedert, welcher vor 38 Jahren gegründet wurde. Allerdings ist dieser überlastet. Wenn man dann zu einem privaten Arzt gehen will, muss man diesen direkt bezahlen.

Die Ärzte haben nicht wie in der Schweiz eine Praxis mit Röntgen, Labor usw., deswegen schicken sie die Patienten für diese Untersuchungen jeweils ins Spital. Zurzeit arbeiten viele Ärzte aus Spanien in Portugal im Gesundheitswesen.

Soziales und kulturelles Leben

Familie
Erziehung von portugiesischen Kindern in der Schweiz: Auch heute noch hat die Mutter die meiste Erziehungsarbeit zu leisten, der Vater arbeitet ganztags. Zunehmend arbeiten auch die Mütter und die Kinder werden bei Kolleginnen, Grossmüttern, Tagesmüttern oder in Kinderkrippen untergebracht.
Im Glarnerland bietet die Mütter- und Väterberatung diverse Programme für Migrantinnen mit ihren Kindern an. Die Eltern bekommen hier die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Auskunft zu erhalten, damit die Integration besser gelingt.

Traditionen
Die Portugiesen sind ein Volk mit vielen Traditionen. Religion, Kultur, Kulinarik und Folklore – wie zum Beispiel Fado – werden gross geschrieben. Fado ist ein portugiesischer Musikstil. Er wird in der Regel von einer klassischen und einer portugiesischen Gitarre begleitet, häufig kommt noch eine Bassgitarre hinzu. Fado ist vor allem in den Städten Lissabon und Coimbra beheimatet. Fado wurde als immaterielles Kulturerbe der Menschheit durch die UNESCO anerkannt.
In Sommer lieben es die Portugiesen, Ferien in Portugal machen. Viele machen Badeferien, geniessen die Volksfeste und die feinen Köstlichkeiten wie Bacalhau (Stockfisch), Caldeirada (Fischeintopf) oder Febras (Schweinsschnitzel). Auch der Wein darf in Portugal nicht fehlen, egal ob rot, weiss oder rosé, oder der viel geliebte Portwein.
Jeweils am 13. Mai und am 13. Oktober wird die Wallfahrt in Fátima gefeiert, an welcher Pilger aus der ganzen Welt anreisen.

Umgang zwischen den Geschlechtern

Die Rollenbilder ändern sich allmählich, auch Frauen sind in Portugal gut ausgebildet und erhalten gute Jobs, allerdings haben die familiären Konflikte in den letzten Jahren zugenommen. Eine Familie in Portugal hat durchschnittlich ein bis zwei Kinder, weniger als noch vor einigen Jahren.

Integration in der Schweiz

Die Integration für portugiesische Familien gestaltet sich schwer. Die deutsche Sprache zu lernen, ist nicht einfach, und das Heimweh plagt viele Migranten. Da sich viele nicht wohl fühlen, ist Isolation die Folge. Portugiesische Menschen beschreiben die Integration als Kulturschock. Es gibt in der Schweiz aber viele Möglichkeiten, sich zu integrieren, insbesondere die Möglichkeit, sich den Vereinen der portugiesischen Menschen anzugliedern. Auch die Kirchen bieten oft gute Möglichkeiten für einen Austausch an.

Rückkehr

Viele portugiesische Migranten wünschen sich eine Rückkehr nach Portugal. Einige arbeiten viele Jahre in der Schweiz und verlassen dann das Land bei der Pensionierung. Andere bleiben ein Leben lang.

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